12 März 2016

Rezension | Wyvern - Das Streben des Jägers | Veronika Serwotka

Wyvern - Das Streben des Jägers von Veronika Serwotka
Wyvern - Das Streben des Jägers von Veronika Serwotka
Veröffentlicht am: 1. März 2016
Verlag: Talawah-Verlag
Format: Broschiert
ISBN: 9783981782905
Länge: 388 Seiten
Genre: High-Fantasy
Altersgruppe: Jugend & Erwachsene
Meine Wertung: ★★★★★


Jergan van Cohen starb durch sein Zögern, einen Blutreiter zu töten, unehrenhaft im Kampf gegen einen Wyvern. Seither gilt der getötete Jäger als geächtet.

Die entehrten Söhne Tarik und sein zehnjähriger Bruder Quirin müssen in einer kleinen Hütte unter den Armen in Canthar leben. Tarik kämpft durch harte Arbeit und noch härteres Training jeden Tag aufs Neue um seine Ehre und um die Zulassung zur Prüfung als Jäger. Obwohl er zu den Besten der Akademie gehört, will ihm die Kommission diese erneut verweigern.

Khaled, sein Mentor, setzt sich für ihn ein, doch da überschreitet Quirin eines der strengsten Gesetze der Stadt. Er versteckt das Ei eines Wyvern in einer Grotte. Die geflügelte Echse schlüpft.




Autor/in

Veronika Serwotka wurde 1992 in Schotten als dritte von vier Töchtern einer polnischen Auswandererfamilie geboren. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Medizinisch- Technischen Analytikerin in der Funktionsdiagnostik am Uniklinikum Frankfurt am Main. Seit 2015 studiert sie Deutsch und Biologie auf Lehramt an der Universität Tübingen.
Veronika schreibt seit ihrem 13. Lebensjahr und hat bereits diverse Kurzgeschichten und Romane veröffentlicht.  
Am 01.03.2016 ist der erste Teil ihrer High-Fantasy-Trilogie "Wyvern" im Talawah Verlag erschienen.

Meine Gedanken

Wyvern
Wyvern - Das Streben des Jägers ist ein phänomenaler Auftakt einer High-Fantasy Trilogie mit großem Potenzial. Das Buch fängt mit einer Einführung aus dem Lehrbuch der Jagd an und erklärt in kurzen Absätzen die Aufgaben der einzelnen Untergruppen der Jäger. Schon die Erklärung hat mir die Tränen in die Augen getrieben, als ich von den brutalen Vorgehensweisen der Jäger gelesen habe. Ich war schockiert und tieftraurig über die Vermessenheit der Menschen, diese wunderschönen, majestätischen Geschöpfe abzuschlachten und für ihre Zwecke zu missbrauchen.
Die Wyvern, majestätische Drachen, sensible Individuen, mächtige Wesen. Von den einen geächtet und von den Anderen geliebt und hier findet sich der größte Konflikt, mit dem sich Farin, Sohn des geächteten Jägers Jergan, konfrontiert sieht. Während er zunächst seinen Fokus auf die Zulassung zum Jäger legt und dabei seinen jüngeren Bruder Quirin aus den Augen lässt, sieht er sich am Ende mit der Frage, ob das Töten der Wyvern wirklich die Lösung aller Probleme darstellt. Denn die Wyvern tragen ein Geheimnis in sich. Sind sie wirklich so gefühllose Wesen oder tragen auch sie eine lebendige Seele?

"Diese Ruhe gleicht dem Frieden."
Er lächelte.
"Sie sind beide nur ein weiterer trügerischer Wimpernschlag des Lebens."

Wyvern
Der Roman ist aus mehreren Sichtweisen niedergeschrieben und bietet genug Abwechslung für den Leser und viele authentische, realistische Charaktere an deren Gedanken und Lebenswegen wir teilhaben dürfen. Es eröffnen sich durch die unterschiedlichen Anschauungen natürlich auch viele Fragen, die im ersten Band teilweise noch offen bleiben und hoffentlich in den nächsten beiden Teilen beantwortet werden. Wie die Nebenhandlung der Barden Everard und Fyndolf mit dem Plot miteinander agieren, bleibt noch offen, aber es war eine herrliche Abwechslung. Die poetischen Liedtexte fand ich sehr gelungen, auch wenn sie teilweise schwer zu verstehen waren, konnte ich den Kern der Aussage doch verstehen.

Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Ist aber kein elementarer Bestandteil der Geschichte an sich. Sie eröffnet aber Verhaltensweisen zwischen den Liebenden und greift dadurch noch tiefer in die charakterlichen Züge von Tarin und Fajeth, was ein realistisches Gesamtbild ergibt. Die Romanze bleibt oberflächig, gar seicht, ohne den eigentlichen Inhalt zu behindern oder störend zu wirken. Die Autorin schweift nicht aus, sondern baut die Liebesgeschichte zwischen den Beiden im Geschehen mit ein.
 „Ist jeder, der seinen Kopf benutzt, ein Rebell?"
[...]
 „Natürlich. Denk nach, hinterfrage, nimm nicht hin, was dir von oben zum Fraß vorgeworfen wird, und du wirst schneller zum Rebell, als dir lieb ist. Du magst das Wort nicht? Nun, die wenigsten sind stolz darauf, als Rebell bezeichnet zu werden. Die Wahrheit allerdings ist, dass neue Ideen stets eine Rebellion bedeuten. Nur selten stellen sie sich gegen das gesamte System. Doch wer würde bei Erneuerungen schon von Rebellion sprechen? Ich gebe zu, dieses Wort hat einen negativen Beigeschmack. Es ist gebrandmarkt durch jene, die ihre Herrschaft durch neue, gesellschaftliche Ideen bedroht sehen.“
Wyvern
Eine ausführliche Umgebungsbeschreibung ist wie das Salz in jeder Suppe. Grade im High-Fantasy Bereich erwarte ich eine detaillierte Bühnenwelt und das hat Veronika Serwotka mit Bravour gemeistert. Sie hat eine bunte, malerische Welt mit eigenen Kreaturen und vielschichtigen Landschaften geschaffen, ohne aber den Freiraum des Lesers zu behindern. Sie lässt dem Leser genug Fantasie sich die Charaktere und die Umgebung vorzustellen und mit ihnen mitzufiebern und sich an dem eigenen Vorstellungsvermögen zu erfreuen. Ich war stellenweise fasziniert über ihre Wortgewandtheit und ihren Ideenreichtum. Sie hat eine wirklich wunderbar-harmonische Schreibstimme. Anders kann ich den flüssigen, bildhaften Schreibstil nicht erklären. Sie baut auf viele kleine und große Konflikte, jedoch ohne, dass es langweilig oder langatmig wirkt. Die Kernthematik des Romans bleibt dabei im Fokus. Es bleibt von Anfang bis Ende interessant und spannend. Für mich hat Wyvern - Das Streben des Jägers sein Potenzial ausschöpfen können und war wirklich eine gelungene Leselektüre, die jede Minute wert war und mich absolut fesseln konnte. Ich muss gestehen, dass ich ein wenig mein Herz an diesen Roman verloren habe. Ein großer Dank an Veronika Serwotka, die mich mit ihrer Geschichte so hat mitfühlen lassen.

Ich erwarte mit großer Vorfreude den 2. Band der Trilogie um Farin, Quirin, den Wyvern und den beiden sympatischen, wie belustigenden Barden Everard & Fyndolf.






1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Alina,

    falls du noch im Team Magic sein möchtest lege doch bitte eine Challengeseite an. Oder geb mir bitte kurz Bescheid, wenn du nicht mitmachen möchtest. Danke

    Liebste Grüße
    Sonja

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